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03.10.2022 |  

Der Urbarer "Antonius Brunnen" wird 200 Jahre alt – Teil 5


Umgestaltungen von Backes und Brunnen ab 1954


Die Gestalt des Backesvorplatz mitsamt Brunnen sollte sich erst ändern, als ab ca. 1954 im Dorf diverse kommunale Bauarbeiten anstanden. Die Dorfstraße erhielt im Zuge der fortschreitenden Kanalisationsarbeiten eine Pflasterung und gegenüber des Brunnens wurde mit den Abbrucharbeiten an der zu klein gewordenen Antoniuskirche begonnen. Dabei fielen auch überzählige Bruchsteine an, die man verwendete, den Antonius-Brunnen und die beiden ihn flankierenden Kastanienbäumen mit einer niedrigen Bruchsteinmauer und einer passenden Mauerabdeckung einzufassen. Damit war die gestalterische Form für Brunnen und Backesplatz als zentraler Dorfmittelpunkt vorgegeben. Mit zusätzlichen Maßnahmen, die zu Beginn der 60er Jahre in Urbar stattfanden, Stichwort „Verkehrs- und Verschönerungsverein“, "touristische Umgestaltung des Ortsbildes" oder Teilnahme an dem Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden", erhielt auch der Backesplatz eine weitere Aufwertung.

Eine schicke Pflasterung des Platzes wurde durchgeführt, am Brunnen wurden die Gravuren mit Farbe nachgemalt und das Umfeld hübsch bepflanzt. So sollte der Platz für die nächsten 25 Jahre bestehen bleiben. Er entwickelte sich zum geselligen Treffpunkt für die Jugend, lud zum Schwätzchen nach dem Kirchgang oder während des "Backens" ein und so manches Fest wurde hier auch noch gefeiert. Eine nächste gestalterische Zäsur fand dann erst wieder 1978 statt.

In den 70er Jahren waren mittlerweile die beiden riesigen Kastanienbäume rechts und links des Brunnens aufgrund ihres Wurzelwerks und des herbstlichen Laubfalls zu einem echten Problem geworden. Nicht nur der Urbarer Gemeindearbeiter hatte alle Hände voll zu tun, auch der Straßenbelag wurde durch die Wurzeln in Mitleidenschaft gezogen. Daher entschloss sich der damalige "Ortsbeirat" zu einer erneuten grundlegenden Neugestaltung des Backes-Platzes. Die beiden Kastanien wurden gefällt und damit büßte die Urbarer Ortsmitte ihre bis dahin einzigartige Atmosphäre ein. Der Antonius-Brunnen verblieb zwar an Ort und Stelle, allerdings wurde die gesamte Platzanlage komplett umgestaltet. Die Pflasterung wurde entfernt, das bisher abfallende Gelände wurde mit einer erhöhten Bruchsteinmauer eingefasst und das dadurch entstandene Plateau mitsamt Brunnen war damit nivelliert. Die öffentliche Urbarer Telefonzelle wurde dem Brunnen (bereits 1969) zur Seite gestellt und das gesamte, nun erhöhte Plateau, mit Waschbetonplatten eingefasst. Anstelle der beiden Kastanien wurden nun pflegeleichte Kugelakazien gepflanzt. Über die Schönheit dieser architektonischen Maßnahme darf weiterhin trefflich gestritten werden.

Thomas Muders



Weitere Informationen > Urbarer Blätter - Geschichte und Geschichten aus Urbar - Der Urbarer Antonius Brunnen wird 200 Jahre alt



Antoniusbrunnen